SEO Onsite-Optimierung

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Semantisches HTML


Schon bei der Erstellung einer Website sollte im Hinblick auf bessere Positionierungen in Suchmaschinen auf einige Feinheiten geachtet werden. Der Seitentitel sollte nach meinen Erfahrungen aber nicht mehr als 60 Zeichen beinhalten. Seit kurzem hat Google die Zeichenbeschränkung komplettt aufgehoben (bis zu 107 Zeichen im Titel möglich) und richtet sich nach der Pixelbreite der verwendeten Buchstaben. Allerdings muss man hier auch bedenken, wieviel der Suchende bereit ist, im Titel zu lesen. Oftmals wird der Titel nur "gescannt" und gar nicht wirklich gelesen. Je mehr Buchstaben bzw. Wörter vorhanden sind, desto schwieriger wird es also auch wieder für den Suchenden. Alle weiteren Zeichen werden wie bisher mit "…" gecuttet. Um den beschränkten Platz möglichst effektiv zu nutzen, sollte das wichtigste Keyword deshalb ganz vorne genannt werden, z. B. „Keyword Firmenname“ und nicht „Firmenname Keyword“. Die folgenden Wörter werden auch nicht so stark gewertet wie die ersten; eine sinnlose Aneinanderreihung von Keywords ist also nicht hilfreich und damit auch nicht zu empfehlen. Der interessierte Besucher wird von solchen Aneinanderreihungen eher abgeschreckt, wirkt eine solche Ansicht in den Suchergebnissen doch sehr unseriös. So ist der potentielle Kunde im schlimmsten Fall schon verkrault, bevor er die Site überhaupt besucht hat.

Bei der Domainregistrierung ist es von Vorteil, wenn ein wichtiges Keyword in der Domain steckt, statt "firmenname.de" könnte auch „keyword-firmenname.de“ gewählt werden. Zwar sind sich die Experten mittlerweile recht sicher, dass Keywords in der Domain erstmal kein (positiver) Rankingfaktor sind, allerdings wird bei der Verlinkung in Foren etc. oftmals die URL (ohne individuellen Linktext) angegeben. Hat man nun ein Keyword im Domainname, ist dieses automatisch auch im Backlink drin und wird somit gewertet. Mit einem Keyword im Domainname wird dem Kunden jedoch auch eine längere Domain zugemutet, die er sich merken und eintippen muss. Auch hier sollte also auf die Usability geachtet und abgewägt werden, was sinnvoll ist und was nicht. Außerdem sollte eine seit Jahren bestehende und benutzte Domain nicht leichtfertig aufgegeben werden, da Google auch das Alter / die Vertrauenswürdigkeit dieser beim Ranking berücksichtigt.

Mit den Augen einer Suchmaschine - Was sieht der Suchmaschinenbot?

Wenn man sich nun ans Coden und Programmieren der Website macht, sollten die folgenden drei Punkte im Hinterkopf behalten werden:
Wie man Bilder für Suchmaschinen optimiert und welche Tags beziehungsweise Attribute dafür wichtig sind, ist im Kapitel "Bilder SEO" ausführlich beschrieben.

Die verwendete Menüstruktur sollte im Idealfall nicht mehr als drei Ebenen haben, da verschiedene Suchmaschi­nen tieferliegende Verlinkungen / Seiten nicht mehr folgen und somit den Inhalt nicht indizieren oder geringer gewichten.

Aus Sicht der Onsite-Optimierung empfielt es sich, möglichst schlanken und semantischen HTML-Code zu verwenden. Das gutes Code-Text-Verhältnis spielt dabei erst auf zweiter Ebene eine Rolle, näheres dazu erläutert Clemens Plainer in seinem Blogartikel Das "Text to Code Ratio" - Warum es doch nocht wichtig ist.

Darüber hinaus sollte das rewrite-modul von Apache benutzt werden um aus nichtssagenden URL-Parametern wie besipielswiese "pid=1" einen für die Suchmaschine lesbaren Namen zu machen, z. B. wird so aus "keyword-firmenname.de/index.php?pid=1" besser "keyword-firmenname.de/kategoriekeyword". Ebenso haben Sessions nichts in der URL zu suchen. Neber der schlechten Lesbarkeit besteht auch das Problem des Duplicate Contents. Sessions sind besser in einem Cookie aufgehoben.

Links sollten, genau wie Bilder, einen vernünftigen und den verlinkten Inhalt beschreibenden Linktext und Linktitel haben. Eine Beschriftung in der Art von "Klick mich!" kann der Suchmaschinenbot nicht einordnen und / oder bewerten, sie sagt nichts über den Inhalt der verlinkten Seite aus. Ganze Sätze zu verlinken ist auch nicht optimal, stattdessen sollten aussagekräftige Keywords / Wortkombinationen benutzt werden, z. B. „Firmenname Referenzen“.

Zum Thema "aussagekräftige Keywords" sei noch erwähnt, dass man jeder Unterseite einen eigenen Seitentitel zuweist, der eben genau den Seiteninhalt der entsprechenden Unterseite beschreibt. Das gleiche gilt entsprechend auch für die Meta-Daten.

Vor einigen Jahren vertraten einige Webmaster und SEOs die Ansicht, dass auch die Namen von CSS-Klassen und -IDs eine Rolle spielen und hier auch Keywords untergebracht werden sollten. Ich habe diesbezüglich nie Tests durchgeführt, halte das aber für sehr unwahrscheinlich. Die einzige Sache, die ich mir vorstellen könnte, ist, dass Google Klassennamen wie "Navigation", "Content", "Footer", ... zur Bewertung der Position auf der Website heranzieht. Das wäre dann aber nur eine indirekte Bewertung und mit HTML 5 ist das ganze auch schon wieder passé.

Wie gliedere ich meinen Content?

Der eigentliche Inhalt der Seite, die Texte, sollten aussagekräftig sein und nicht nur eine Anhäufung von Keywords. Jeder Websitebetreiber bzw. Texter sollte sich immer vor Augen halten, dass die Texte für Kunden geschrieben werden und nicht für Suchmaschinen. Was nützt das beste Ranking in Suchmaschinen, wenn der User durch den Keyword-Salat direkt wieder vertrieben wird? Also ist es auch hier wichtig, den Spagat zwischen Onsite-Optimierung und Usability zu schaffen. Pro Unterseiteseite empfehlen sich mindestens 200-250 Wörter, abgerundet mit einem zum Content passenden Bild oder Video. Der Text sollte immer gut gegliedert werden, d. h. mit Absätzen, (Unter-)Überschriften (<h1> - <h6>-Tags), Listen, <strong>, … arbeiten. Allerdings gilt es auch hier, den Text nicht mit solchen Auszeichnungen zu überfluten, sondern gezielt einzusetzen, um den Lesefluss des Kunden nicht zu unterbrechen.

Dabei gilt es zu beachten, dass die in den <h1> - <h6>-Tags gesetzten Keywords auch im Text wieder aufgegriffen werden und somit die Relevanz für den Suchmaschinenbot gesteigert wird. Tauchen die Keywords zwar im <h1>-Tag, nicht aber im Text bzw. allgemein auf der Website auf, könnte der Bot daraus schließen, dass versucht wird, mit durch <h1>-Tags hervorgehobenen Keywords ein gutes Ranking zu erschleichen.

Die benutzten Keywords (hier: Müller PC-Reparatur, Spezialisten, Musterstadt) sollten nah bei einander stehen. Zur Veranschaulichung dient das folgende Beispiel der fiktiven Firma "Müller PC-Reparatur":

Richtig:
Müller PC-Reparatur, die Spezialisten aus Musterstadt, bedienen Kunden seit Jahren auf höchstem Niveau.

Falsch:
Müller PC-Reparatur, die ihren Firmensitz in Musterstadt hat, bedient seine Kunden schon seit Jahren auf höchstem Niveau als PC-Reparatur-Spezialisten.


Wer jetzt allerdings denkt, dass er am Ende der Seite Keywords in Minischrift und der Hintergrundfarbe bzw. einer Farbe die sehr ähnlich zur Hintergrundfarbe ist auflisten kann, sollte vorsichtig sein. Zwar sehen das die Seitenbesucher nicht, aber sehr wohl der Google-Bot und andere Suchmaschinenbots. Hier droht eine Löschung aus dem Index oder zumindest eine Penalty.

Eine Trennung der Keywords durch Komma, Slash, … ist immer schlechter als eine Aufzählung ohne ein trennendes Zeichen.

Besser:
PC-Reparatur Müller Musterstadt

Schlechter:
PC-Reparatur, Müller, Musterstadt


Auch bei der Schreibweise der einzelnen Dateinamen gibt es aus Sicht der Suchmaschinen etwas zu beachten:

unser_service.htm --> Google macht daraus „unserservice“
unser-service.htm --> Google macht daraus „unser service“


Es sollte auch beachtet werden, dass Subdomain und Domain nicht auf die gleichen Inhalte verlinken (z. B. "referenzen.mueller.de/projekte.php“ und "mueller.de/projekte.php"), das gilt auch für die Subdomain "www". Jede Unterseite sollte über exakt eine URL erreichbar sein um Duplicate Content zu vermeiden.

Zu guter Letzt ist es noch wichtig, die Seite zu pflegen und aktuell zu halten. Hierzu eignen sich z. B. ein Blog, ein Forum oder ein kleiner Newsbereich. Wenn Google merkt, dass sich auf der Website nur alle paar Monate etwas ändert, werden die Botbesuche zurückgehen und das Ranking fallen. Es sollte aber auch beachtet werden, dass es nicht damit getan ist, "mal eben" einen Blog zu erstellen und zu denken, dass es ein Selbstläufer ist. Auch ein Blog muss gepflegt werden und kostet Zeit.
 
 
 


 
zuletzt geändert: 20.07.2012